Jugendrotkreuz
DRK Kreisverband Merseburg-Querfurt e.V.

Ursachen von Armut

Es gibt verschiedene Ursachen von Armut. Bei vielen armen Menschen kommen mehrere Ursachen zusammen.

Arbeitslosigkeit:
Ende 2003 war in Deutschland jeder zehnte arbeitsfähige Mensch arbeitslos. Häufig reicht die Arbeitslosenunterstützung nicht aus, um davon zu leben.

Geringes Einkommen:
19 Prozent der Menschen, die Teilzeit arbeiten (Teilzeitarbeit heißt, dass man in einem Beruf, in dem z.B. 40 Stunden in der Woche gearbeitet wird, nur 20 Stunden arbeitet) und 3,4 Prozent der Menschen, die Vollzeit arbeiten (also die gesamte Arbeitszeit) leben unter der Armutsgrenze, das heißt, dass sie weniger als die Hälfte des Durchschnittseinkommens haben – obwohl sie arbeiten, sind sie arm.

Allein-Erziehende:
Durch Scheidung und uneheliche Kinder hat die Zahl der Alleinerziehenden in den letzten Jahren stark zugenommen. Betroffen sind hauptsächlich Mütter. Da viele Väter ihren Unterhaltszahlungen nicht nachkommen und es als Alleinerziehende schwierig ist, Arbeit und Familie miteinander zu verbinden, ist das Armutsrisiko für die Betroffenen besonders hoch.

Familien mit mehreren Kindern:
Je mehr Kinder eine Familie hat, desto größer ist das Risiko, dass sie unter die Armutsgrenze fällt. Das liegt daran, dass bei mehreren Kindern Mutter oder Vater aufhören zu arbeiten, so dass die Familie weniger Geld zur Verfügung hat.

Menschen nicht-deutscher Herkunft:
Ausländische Familien sind im Vergleich zu deutschen Familien drei mal so häufig arm. Das liegt daran, dass sie manchmal keine Arbeitserlaubnis bekommen und deshalb kein Geld verdienen dürfen. Oft arbeiten sie auch in Berufen, in denen sie so wenig Geld verdienen, dass es nicht zum Leben reicht. Und nicht selten haben sie aufgrund von Vorurteilen der Arbeitgeber/innen keine Chance.

Schulden:
Schulden betreffen Jugendliche direkt und nicht nur vermittelt über ihre Eltern. Jede/r fünfte Jugendliche zwischen 15 und 20 hat Schulden. Viele Jugendliche wollen nicht auf etwas verzichten, weil sie es sich nicht leisten können. Jede/r zwanzigste Jugendliche - das sind 250.000 - verschuldet sich dabei so weit, dass die Schulden höher sind als sein/ihr monatliches Einkommen. Schulden können weitreichende Folgen haben, wenn sie nicht zurückgezahlt werden können und sogar in die Armut führen. Dass sie dennoch häufig so sorglos gemacht werden, hängt auch mit unserer Einstellung zum Kaufen zusammen.