Nun bereits zum 5. Mal veranstaltet das Jugendrotkreuz für die Kinder der Arbeitsgemeinschaft "Erste Hilfe" ein Sommercamp. Die Kinder trafen sich im Indianercamp "Green Valley" (Freibad Osterhausen).
Es waren in 7 Durchgängen ca. 350 große und kleine Indianer, welche in jeweils 4 Tagen das Indianerleben kennenlernten. Alle Kinder gehörten verschiedenen Indianerstämmen an (z.B. Apachen, Creek, Crow, Cheyenne, Cherokee usw...). An jeder Behausung konnte man auf einem Schild den Stamm "Lesen" und "Sehen" (Erkennungsmerkmale eines Stammes: Kleidung, Schmuck und Waffen). Um die vielen Indianer auseinander zuhalten, bekam jeder Stamm am ersten Abend sein eigenes farbiges Armband, welches in dieser Zeit nicht abgetan werden sollte. Wenn im Camp die Klänge der Trommel zu hören waren, versammelten sich alle um en Marterpfahl, um vom Medizinmann Neuigkeiten und andere wichtige Nachrichten zu erfahren (z.B. wenn es Essen gab). In den folgenden 2 Tagen wurden für die Indianer verschiedene Workshops angeboten. In diesen Workshops hatten alle Indianer und die, die es noch werden wollten, die Möglichkeit sich Kleidung (Poncho, Lendenschurz), Kopf- und Armschmuck, Mokkassins und Waffen (Tomahawks, Pfeil und Bogen) zu basteln. Auf die Kostüme malten sie indianische Zeichen, die zur Verständigung dienten, und die Namen ihres Stammes. Heimlich übte jeder Stamm zu typischer Indianermusik, einen Tanz ein. Der Höhepunkt eines jeden Durchgangs rückte immer näher: "Das Indianerfinale". Dieser Abend wurde von allen mit großer Spannung erwartet. Endlich war es so weit, die Trommel erklang und das Feuer wurde entfacht. Der Medizinmann und seine Squaw begrüßten "indianisch" alle seine Indianerstämme. Er verkündete, unter dem Geiste Manitu, daß heute Abend verschiedene Aufgaben und Prüfungen für alle warten. Es wurde langsam dunkel, die Spannung stieg. Die ersten Prüfungen standen bevor:
1.
Bau eines Tipis für die Squaw des Medizinmannes, denn sie sollte Suppe kochen.
2.
Großes Indianer-Kreuzworträtsel - hier wurden die Kenntnisse über das Leben der Indianer unter Beweis gestellt.
3.
Vor vielen Monden hatte der Medizinmann einen Brief geschrieben, konnte ihn aber leider nicht mehr lesen, denn er bestand aus indianischen Schriftzeichen. Für die Indianer bestand nun die Aufgabe diese Zeichen zu deuten und in Sätze umzuwandeln.
4.
Die Indianer vertrieben sich ihre Freizeit bei Sport und Spiel. Bei diesen Spielen kam es darauf an, so geschickt und schnell wie möglich zu sein.
Nach den ersten absolvierten Prüfungen versammelten sich wieder alle Stämme am Lagerfeuer. Die Indianer hatten nun die Möglichkeit, sich ihr Abendmahl über dem Feuer zuzubereiten (Knüppelkuchen und Würstchen). Alle hatten sich die Bäuche vollgeschlagen und es konnte weitergehen. Der Mond hielt seine Wacht über dem Camp. Indianerklänge stimmten die Indianer ein, um die Vorbereitungen für ihren Tanz zu treffen. Jeder Stamm führte seinen eigenen Indianertanz vor (Kriegstanz, Fruchtbarkeitstanz, Skalptanz ...). Eine Jury, welche aus Indianerhäuptlingen (JRK-Betreuern) bestand, bewerteten die Tänze und Kostüme eines jeden Stammes. Schwarz war die Nacht, die Stimmung erreichte ihren Höhepunkt. Fackeln wurden am Lagerfeuer entzündet, die Mutprobe stand bevor. Nach und nach machten sich die einzelnen Stämme auf den Weg. Dem Schein einer Fackel folgend ging es in den Wald. Die Geister Manitus begleiteten sie auf diesem Weg. Das Licht erlosch, die Überraschungen zur Mutprobe begannen: Überwindung eines Riesenspinnennetzes, welches den Weg versperrte, in einem langen Kriechtunnel erwartete die Indianer das Nest der Riesenspinne (hierbei verließ einige Indianer doch der Mut). Auf dem Rückweg ins Camp stiegen aus der Dunkelheit die Geister der toten Indianer auf. Nach diesem anstrengenden Tag fielen alle mutigen und nichtmutigen Indianer geschafft in ihre Riesen-Tipis. Der letzte Tag: müde krochen alle Indianer aus ihren Zelten. Das reichliche Frühstück sollte sie wieder zum Leben erwecken. Die Indianer gingen dann ihrer Lieblingsbeschäftigung "Baden und Spielen" im kühlen Wasser nach. Während dieser Zeit wurden vom Medizinmann und seinen Häuptlingen die Sieger des Indianerfestivals ermittelt. Am Nachmittag stieg die Spannung immer höher. Welcher Stamm wird gewinnen??? Die Trommel erklang, alle Indianer versammelten sich ein letztes mal um den Marterpfahl. Der Medizinmann verkündete die Plazierungen der einzelnen Stämme. Als Andenken an dieses Indianerfestival bekam jeder Indianer eine Urkunde überreicht und als Überraschung eine Eistüte. Zum Abschied eines jeden Durchgangs wurde noch ein Gruppenbild "geschossen". Jeder packte seine Habseligkeiten zusammen und gemeinsam wurden die Riesen-Tipis gesäubert. Mit einem traurigen "How!" verabschiedeten sich alle vom Indianercamp "Green Valley" mit den Worten "Tschüß bis zum nächsten Jahr".